Grünpfeil - Bussgeldprofi.de

Was hat es mit dem Grünpfeil auf sich?

Was kosten Verstöße?

Wenn neben einer Lichtzeichenanlage ein Verkehrszeichen mit einem Grünpfeil gemäß § 37 Abs. 2 StVO angebracht ist, gehen viele Verkehrsteilnehmer davon aus, dass sie dann trotz Rotlicht und ohne anzuhalten weiterfahren und rechts abbiegen dürfen.

Richtig ist, dass die Ampel bei Rot überfahren werden darf. Allerdings darf dies nicht in eine Zug geschehen, sondern auch wenn rechts neben dem Rotlicht ein Schild mit einem grünen Pfeil auf schwarzem Grund (Grünpfeil, Zeichen 720) angebracht ist, muss das Fahrzeug an der Haltelinie zum Stehen gebracht werden. Erst danach darf vorsichtig an die Sichtlinie herangefahren werden. Ein Abbiegen nach rechts ist zulässig, wenn der Querverkehr es zu lässt. (§ 37 Abs. 2 Ziff. 1 StVO). Jedes andere Verhalten kommt einem Rotlichtverstoß gleich und wird entsprechend geahndet.

Anders als bei eine leuchtendem Grünlicht, besteht bei einem einem Rotlicht mit Grünpfeil keine Pflicht in die Kreuzung einzufahren und Warten ist keine Verkehrsbehinderung.

Es versteht sich von selbst, dass sowohl bei einem Grünpfeil auf einem Schild als auch bei einem Lichtzeichen nur abgebogen werden darf, wenn andere Verkehrsteilnehmer nicht gefährdet werden, also insbesondere auf Fußgänger und Radfahrer Rücksicht genommen werden muss. Außerdem darf nur von der rechten aus Fahrspur abgebogen werden.

Das Zeichen „Grünpfeil mit Fahrrad“ beschränkt den Grünpfeil auf den Radverkehr (§ 37 Abs. 2 Ziff. 1 StVO).

Was kostet ein Grünpfeil-Verstoß?

Die Skala beginnt bei 15 Euro für denjenigen, der „bei rotem Lichtzeichen mit rechts daneben angebrachtem Grünpfeil von einem anderen als dem rechten Fahrstreifen nach rechts abbiegt“. Wer den Fahrzeugverkehr in der freigegebenen Richtung behindert, wird mit 35 Euro zur Kasse gebeten.
Abbiegen ohne anzuhalten kostet 70 Euro. Hinzu kommt ein Punkt im Verkehrszentralregister in Flensburg.

Kommt es beim Abbiegen zu einer Verkehrsgefährdung oder gar zu einem Unfall, reicht die Spanne von 100 bis 180 Euro. Auch hier gibt es einen Punkt.

Ein Grünpfeilverstoß kommt selten allein!

Bei einschlägigen Kontrollen mit Schwerpunkt „Grünpfeilverstoß“ werden oftmals auch eine Vielzahl von Handyverstößen, d.h. Telefonieren während der Fahrt festgestellt.

Für denjenigen der dabei erwischt wird, beginnt die Sanktionshöhe bei 100 Euro. Sollte während des Verstoßes eine Gefährdung vorliegen, werden sofort ein einmonatiges Fahrverbot verhängt und 150 Euro Geldbuße fällig. Im Falle eines tatsächlichen Unfalls, also mit Sachbeschädigung, beträgt die Sanktionshöhe 200 Euro. Auch hier tritt dann ein einmonatiges Fahrverbot in Kraft.

Das Verbot betrifft übrigens nicht nur die Führer von Kraftfahrzeugen, sondern auch Radfahrer. Allerdings liegt die Sanktion hier bei 55 Euro.

Bildnachweis: Polizeidirektion Bad Segeberg

(Veröffentlichungsdatum: 04.04.2025)

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